MILES OLIVER

I Miss Boredom

„I Miss Boredom“? Das kann Miles Olivers Ernst nicht sein, so unmotiviert textend und mittelmäßig komponierend der Songwriter sein Album ins Leere laufen lässt. Er schaltet inhaltlich diffuse Reimverkettungen in Reihe, die er freudlos aus der Gitarre presst und mit Loops und Keyboardflächen anreichert.

Seine Lyrics sind frei von jeglichen Finessen. „Last meal“ skizziert eine Beziehung, die offenbar angenehm beginnt („We had a blast / But should we go fast?“) und unangenehm scheitert („We had a fight / When I lost sight“).

Das Stück mit Bedeutung aufzuladen misslingt, indem sich Oliver, abgehandelt in genau einer Zeile, in einen obskuren Handel mit dem Teufel hineinrettet. „Zweckreim-Massaker“ wäre ein würdigerer Titel gewesen für ein Album, das sich überambitioniert „lo-fi dark folk“ auf die Fahnen geschrieben hat.

Man möchte dem Sänger flehend zumurmeln: „Wenn es dir an Langeweile mangelt, dann hör doch nochmal in dein Album rein!“