KIESGROUP

Eulen und Meerkatzen

Ich befürchte, etwas verpasst zu haben. Den Zwischenschritt, der in diesem Falle eventuell schlau gemacht hätte. Dankenswerterweise durfte ich nämlich die frühen Veröffentlichungen der KIESGROUP besprechen, von „Dativ Boys“ bis „Gladbach oder Hastings“, sowie die dazwischen liegenden EPs.

Nun muss ich feststellen, dass auch in den Folgejahren mit „Das Leben als Umweg ...“ und „Shantychrist“ Alben erschienen sind, die mir vorenthalten blieben, und daher fehlt mir der Zwischenschritt, weswegen mir nun selbst passiert, was ich früher als Vorwurf an ignorante Hörer formulierte.

Ich bin textlich und musikalisch überfordert. Meine sechsjährige Tochter wohl weniger, erklärte sie mir doch, was der da singt, ist ja total balla balla. Sie muss es wissen, sie hört nur Sachen, die total balla balla sind.

KIESGROUP scheren sich wenig um Konventionen, das fängt schon damit an, dass der erste Song mittendrin eingeblendet wird. Was folgt, fühlt sich an wie Rafting durch den deutschen Sprachschatz und musikalische Extremausflüge, die Bands wie DER PLAN einst angefangen haben, hier in äußerster Konsequenz und mit den heute zur Verfügung stehenden Mitteln hochgeschraubt.

Das einem dabei sogar Leonard Cohen erscheint, macht die Sache wieder mal so außergewöhnlich, dass ich, auch wenn ich noch etwas Zeit brauche, diese Band liebe.