DISASTER STRIKES

In The Age Of Corporate Personhood

Ach, kommt, zehn Jahre für ein neues Album brauchen und dann nur zehn Songs und 24 Minuten Spielzeit? Aber okay, ich will nicht meckern, und Qualität geht immer noch vor Quantität. 2001 veröffentlichten DISASTER STRIKES aus Boston ihr Debüt „Drunk With Power“ auf Rodent Popsicle, 2006 dann kam „Liberty Toast“ via Alternative Tentacles, und eine Dekade später nun „In The Age Of Corporate Personhood“.

Die Zeit scheint stehengeblieben zu sein für die Eastcoast-Band, die ihren Hardcore gerne simpel und schnörkellos hat. Ja, die DEAD KENNEDYS kommen mir in den Sinn, auch die längst vergessenen FIXTURES, es ist diese Mischung aus schnellen Knüppelparts und komplexeren, und dann darf auch etwas Oldschool-Eastcoast-Hardcore nicht fehlen („A new solidarity“).

J.R.s Gesang allerdings hat eher was von Joe Shithead von D.O.A. – und die Biafra-Vocals übernimmt dieser der Einfachheit halt selbst: Zum Titelsong trägt Jello Gastgesang bei. Cool ist das nach Thrash-Klassikern aussehende Artwork von Bill Hauser, und um nochmal auf Biafra zurückzukommen: Die Texte hier haben einen ähnlichen Umfang, sind gleichermaßen wütend wie durchdacht, gerade der Titelsong, der sich über „Persönlichkeitsunternehmen“ auslässt – ich schätze, da hatte jemand Google, Facebook und Co.

im Sinn. Wer mal wieder Lust auf ein klassisches Hardcore-Album hat, hier ist es.