HORSEBACK

Dead Ringer

Wer noch die früheren Arbeiten von Jenks Miller unter dem Namen HORSEBACK im Ohr hat (2012 erschien das letzte Album „Half Blood“), wird angesichts von „Dead Ringer“ möglicherweise überrascht sein, wobei der Moment der Überraschung sicherlich schon immer zum musikalischen Universum von Miller gehörte, ebenso wie die Integration zahlreicher Genres.

Das alles gehorchte zwar in gewisser Weise bisher den ästhetischen Parametern von Black Metal, allerdings konnten puristischere Fans dieser Musikgattung damit noch nie etwas anfangen. Insofern hat es HORSEBACK gutgetan, dass Miller den an typische Bands dieses Genres angelehnten, aber auch reichlich aufgesetzt wirkenden heiseren Kreischgesang abgelegt hat, womit eigentlich die letzten mit Black Metal in Verbindung stehenden Fragmente verschwunden sind.

Mit „Dead Ringer“ hat sich Miller endgültig freigemacht von irgendwelchen Schubladen und scheint dem Ideal von kosmischer Musik, wie es in den Köpfen vieler Musiker der Sechziger und Siebziger herumspukte, tatsächlich ein Stück näher gekommen zu sein.

Zwar sind die Elemente von Krautrock, Folk und Psychedelia klar erkennbar, aber Miller platziert diese Elemente mal wieder im Alleingang in einem faszinierenden Freestyle-Universum mit bewusstseinserweiternder Dimension, in dem eine einzigartige Form von sich in zyklischen Bahnen bewegendem, völlig in sich ruhender Vintage-Drone-Doom-Americana entsteht.