SAM COOMES

Bugger Me

Bereits bei seiner (ehemaligen?) Band QUASI, zusammen mit Ex-Frau und SLEATER-KINNEY-Schlagzeugerin Janet Weiss, hatte Sam Coomes ein exzentrisches und zutiefst schizophrenes Indierock-Universum entworfen.

Die letzte QUASI-Platte „Mole City“ erschien vor drei Jahren, jetzt gefolgt von einem ersten Coomes-Soloalbum. Der gibt hier eine Art Alleinunterhalter aus der Hölle, der mit Horrorfilm-Orgel und primitivem Drumcomputer beim Polterabend aufspielt und zwischenzeitlich häufiger in SUICIDE-Gefilde abdriftet.

Die Horrorfilm-Assoziation ist dabei nicht unbedingt weit hergeholt, denn inmitten der Schwarzweiß-Collage des Covers sieht man recht prominent Lon Chaney in seiner berühmten „Das Phantom der Oper“-Maske, über dessen Kopf die Sprechblase „Bugger me ...“ schwebt, was „Leck mich am Arsch“ heißt oder einfach nur ein Ausruf der Überraschung sein kann.

Beides passt ganz gut zu Coomes’ Platte, der offenbar auf irgendwelche Erwartungshaltungen pfeift und mit seinem schrägen Crooner-Space-Kirmes-Pop bei nicht gerade wenigen Hörern Kommentare wie „Meine Fresse!“ oder „Ich werd nicht mehr!“ provozieren dürfte, ergo ein genialer, großartiger Spaß!