SIEVEHEAD

Into The Blue

Die Kräfte, die schon im Ballungsraum Stuttgart Bands wie DIE NERVEN!, KARIES oder HUMAN ABFALL hervorbrachten, scheinen auch im englischen Sheffield zu walten. Dort haben um das JuZ The Lughole ganz im Zeichen des D.I.Y.-Punk nämlich Dave (guit, voc), Joe (bass) und Bry (drums, voc) ihr Punk-Trio SIEVEHEAD gegründet.

Als Debüt-LP wirkt „Into The Blue“ ungewöhnlich reif und stimmig, wobei eine stilistische Einordnung nicht gerade leichtfällt: im Grundton eher dunkel und melancholisch, liegt eine Verordnung im Post-Punk nahe.

Sobald aber die B-Seite mit „Try the mirror“ eröffnet, stehen hier wiederum stärker New-Wave- und Goth-Elemente im Vordergrund, getragen durch klagenden Gesang sowie repetitiven Gitarrenpart.

Die träge Stimmung wird geschickt durch einen nahtlosen Übergang in den Titelsongs „Into the blue“ gebrochen, und hier sind wir wieder im Post-Punk, und im menschlichen Verlorensein: „Nothing physical matters anymore / Into the blue / Sweat everyday / Come home to nothing / So I’ll stare at something / Invisible“.

Auch wenn sich SIEVEHEAD einer musikalischen Zuordnung entziehent, zaubern sie hier ein unglaublich starkes Debüt, das textlich sowie musikalisch verdammt stimmig ist.