FORMA

Physicalist

Auf dem dritten Album der New Yorker FORMA, ihrem ersten für Kranky, schlägt mal wieder die Faszination für die „warmen“ analogen elektronischen Klänge der Siebziger und Achtziger und den Synthpop von KRAFTWERK zu Buche, versehen mit einer meist treibenden NEU!-Rhythmik.

Dabei klingen FORMA allerdings erstaunlich modern und kreuzen auch immer wieder Grenzbereiche von Techno, ohne dessen plumpe Mechanismen tatsächlich zu übernehmen. Da es inzwischen fast schon ein Überangebot solcher Bands gibt, muss man sich bei FORMA natürlich fragen, was sie einem zu bieten haben, das über die üblichen monoton wabernden und vital pulsierenden Klangteppiche hinausgeht.

Auf jeden Fall gibt es hier sehr konkret greifbare Strukturen, die FORMA fast zu einer richtigen, wenn auch deutlich abstrakter arbeitenden Popband mit Retrocharme machen. „Physicalist“ ist dabei immer knapp am Dancefloor vorbei produziert und klingt so, als ob eine Post-Rock-Band Ambient-Techno spielen würde.

Überraschungen halten FORMA ebenfalls parat, denn in der zweiten Hälfte der Platte wird das Klangbild etwas düsterer und Neoklassik-Elemente in Gestalt von Piano und Flöte kommen ins Spiel, was dann im abschließenden Stück „Improvisation for flute and piano“ gipfelt, bei dem der Titel Programm ist.