FVNERALS

Wounds

"„Wounds“ zeigt sich trotz wuchtiger Doom-Strukturen erstaunlich balladesk, entwickelt dabei eine bedrohlich finstere Atmosphäre, die stellenweise an den metallischen Shoegaze von TRUE WIDOW erinnert.

Vor allem Tiffany Ströms dunkles Timbre weist gen Abgrund, zieht schwerfällig hinab in die Trostlosigkeit und füllt dabei den gewählten Bandnamen mit Inhalt, mit dem sich das Trio aus Glasgow eine gehörige Last auf die Schultern geladen hat: FVNERALS.

Der unheilvolle Titeltrack wartet mit einem gequälten, weit entfernt wirkenden Klagegesang auf, der gar nicht erst versucht, gegen den undurchdringlichen Block aus Granit-Gitarren anzukommen.

Es bleibt trotz massiver Gitarrentunes der einzige klare Ausbruch innerhalb eines erstaunlich unscheinbaren Albums. „Wounds“ verharrt im unteren Midtempo-Bereich, gemahnt stimmlich und atmosphärisch an Chelsea Wolfe, ist aber genreunüblich recht undynamisch.

Syd Scarlets Gitarrenspiel ist weniger auf Melodieführung als auf Dichte gerichtet, was FVNERALS-Stücke immer wieder in Richtung Dark Ambient drängen, am präsentesten im Abschluss „Where“, in welchem lang ausklingende Pianoakkorde der düsteren Stimmung zuarbeiten.

Dass sich die Stücke auch untereinander stark ähneln, verstärkt deren Wirkung und macht „Wounds“ zu einer konsistenten Einheit."