LARSEN

Of Grog Vim

Wenn ein Platteninfo das 15. Album einer italienischen Kultband ankündigt, wie in diesem Fall, fragt man sich, ob da in den letzten Jahren schwer was an einem vorbeigelaufen ist. Zumal die Italiener bereits zusammen mit XIU XIU unter dem Namen XXL drei Platten aufnahmen.

Gegründet wurden sie Anfang der Neunziger, und das erst 2002 entstandene zweite Album „Rever“ (nach dem Debütalbum „No Arms, No Legs: Identification Problems“ von 1997) wurde auf Michael Giras Label Young God Records veröffentlicht und auch vom SWANS-Frontmann produziert.

„Of Grog Vim“ ist jetzt das erste rein instrumentale Album von LARSEN (auf den letzten beiden war Little Annie zu hören, deren erste Single 1981 auf Crass Records erschien) und bewegt sich eigentlich in denselben Bahnen, die man von TORTOISE und anderen instrumentalen Post-Rock-Bands kennt.

Unterlegt von eher schleppendem Rhythmus verbinden sich Elektronik und rockigere Parts in jazzig angehauchten avantgardistischen Arrangements, dennoch scheinen LARSEN dabei anderen Vertretern des Genres in Sachen Innovation immer mehrere Schritte voraus zu sein.

Vielleicht liegt es an der langjährigen Erfahrung der Italiener, vielleicht haben sie einfach nur bessere Ideen, denn „Of Grog Vim“ macht musikalisch einen ungemein kompakten und formvollendeten Eindruck und wartet mit einer beeindruckend facettenreichen Instrumentierung auf, zu der bei drei Stücken Multi-Instrumentalist Thor Harris maßgeblich beitrug, der auch an den letzten drei SWANS-Platten beteiligt war.