LÍNT

Then They Came For Us

Zuerst denkt man: Das kenne ich doch schon. Zittrige Klanghöhlen, aus denen sich langsam Melodien herausschälen und an Eindringlichkeit gewinnen, Rhythmen, die langsam auf Großes zuwandern, Aufbauten, die in einem bunten Bild der Euphorie kulminieren – sehr klassisch post-rockig setzt das Debütalbum der norwegischen LÍNT an, bleibt es aber zum Glück keineswegs.

Mit dem zweiten Song setzt auf einmal Gesang ein, der an den schwedischer Nachbarn wie EF oder SCRAPS OF TAPE erinnert, und von diesem Moment an teilt sich „Then They Came For Us“ auf viele Einzelkunstwerke auf: „Blank tapes“ ist ein famos-kompakter Würfel, der eine zum Mitschreien anregende wahnsinnige Songstruktur einfasst, „Polar“ fast ein Popsong, dem es aber keineswegs an Dissonanz fehlt, und „Mirkeldunkel“ könnte den Soundtrack für norwegische Landschaftsdokumentationen bieten.

LÍNT sind bereits mir ihrem ersten Album eine Band, die leicht mit den großen Namen des Genres mithalten kann.