LUCID DREAM

Compulsion Songs

Zeit ist offenbar kein Problem, LUCID DREAM, die britische Psychedelia/Shoegazer-Truppe nimmt sich auf ihrem zweiten Album mehr als genug davon. Nur sieben Songs in einer Dreiviertelstunde, davon lediglich zwei unter der Fünf-Minuten-Grenze.

Dabei tobt sich das junge Quartett auf weitgehend breitwandig angelegten Kompositionen in aller Kompromisslosigkeit aus, nimmt Bezug auf Krautrock-Spinnereien, Dub-Reggae, und kennt keinerlei Zurückhaltung im Umgang mit den großzügig bestückten Effektpedal-Brettern.

Dass ihnen bei aller Verspieltheit der klassische Popsong, gute Harmonien und magnetische Melodien nicht zu kurz kommen, ist hoch anzurechnen, nicht wenige verzetteln sich in einem solchen Wust an Sound und Visionen.

Mit LUCID DREAM hat jedenfalls die junge britische Psychpop-Szene einen gewichtigen Mitstreiter erhalten, mit den TEMPLES und MOONS stehen sie durchweg auf Augenhöhe, übertreffen diese teils sogar an Experimentierwut und Mut zu Schritten auf unwegsamen Terrain.