WAYSTE

No Innocence

Durchsichtiges Vinyl mit bedruckter B-Seite? WAYSTE aus Leipzig wissen, wie sie mein Herz erobern können. Noch viel besser: Wenn man die Platte dann mal aus den Händen gibt und auf den Plattenspieler legt, dann ist das, was aus den Boxen kommt, auch sehr schön.

Crustig-dreckiger Chaospunk für Freunde von ALPINIST/JUNGBLUTH oder WITHERS, technisch anspruchsvoll und auf einer Plattenseite sehr gut untergebracht. Dank des schönen Siebdrucks umschiffen WAYSTE nämlich die Gefahr sich mit noch mehr Spielzeit ein Eigentor zu schießen.

Sechs Songs haben es auf das Debüt geschafft, bei knapp einer Viertelstunde Spielzeit. Dabei überschreiten nur drei von ihnen die magischen zwei Minuten. Mit „Dusk“, dem längsten Song auf „No Innocence“, wird diese 12“ klug und stimmig zu Ende gebracht, WAYSTE kommen hier fast zum Stillstand.

Dem Geschrei wird Klargesang entgegengesetzt und die Melodie, die Atmosphäre rückt in den Vordergrund, wie die Ruhe nach dem Sturm. Das ist natürlich nichts bahnbrechend Neues, aber die Intensität, mit der die drei Leipziger hier zu Werke gehen, macht einfach nur Spaß.