MY WAY

Es gibt eine Stelle in dieser Mischung aus Band-Doku und Roadmovie, ab der ich aufmerksam wurde. Rebekah Starr, die sehr blonde und sehr hübsche Hauptdarstellerin sowie Sängerin und Gitarristin der REBEKAH STARR BAND, erzählt von ihrer Motivation, es mit ihrer Band in Los Angeles zu schaffen: Im provinziellen Pennsylvania in eine Unternehmerfamilie hineingeboren, stellt sie nach erfolgreichem Studium (Jura?) und Anstellungen in New York nach der Rückkehr fest, dass für eine intelligente und gutaussehende Frau mit eigenem Kopf in der Männerwelt des Bau- und Speditionsunternehmens kein Platz ist.

Sie erklärt, wie sie beschloss, es den Typen zu zeigen – und als Musikerin für ihren Erfolg Männer und die Wirkung, die sie als Frau auf diese hat, konsequent auszunutzen. Flirten hilft CDs zu verkaufen? Dann wird geflirtet, und die Typen kaufen.

Von dieser Basis ausgehend ist der an sich harmlos wirkende Film über eine musikalisch mäßig interessante Alternative Rock-Band eine Wucht, er wirkt subtil. Rebekahs Mann, der zunächst noch Schlagzeug spielt, will nicht mit auf den Roadtrip nach L.A.? Mit wackliger Handkamera gefilmt sieht man, wie Rebekah und ihre Freundin, die sich mit auf den Weg macht, sich lustig machen über das winselde Weichei, der mit den Karriereplänen seiner künftigen Ex-Gattin nichts anfangen kann und in dem Kaff in Pennsylvania zurückbleibt.

Nach langer Autofahrt angekommen in L.A., jagt Rebekah dem Erfolg nach, es ist eine Story, wie sie zig andere Bands erlebt haben., und Steven Adler (GUNS N’ ROSES), Rikki Rockett (POISON) und Chip Z’nuff (ENUFF Z’NUFF) erzählen Anekdoten, wie schwer ihr Anfang einst war.

Ein Bandfilm, der nicht über die Band, sondern über die vermeintlich banalen Details funktioniert.