CRIPPLED BLACK PHOENIX

Bronze

Bevor der britische Multi-Instrumentalist Justin Greaves um 2004 CRIPPLED BLACK PHOENIX zusammen mit MOGWAI-Bassist Dominic Aitchison gründete, hatte er bereits in Bands wie IRON MONKEY oder ELECTRIC WIZARD als Schlagzeuger in Sachen Doom und Stoner die Muskeln spielen lassen.

Auf dem Debüt „A Love Of Shared Disasters“ von 2006 war von Stoner-Heavyness nur bedingt etwas zu spüren, dafür mehr von MOGWAI, SIGUR RÓS und GODSPEED YOU! BLACK EMPEROR. Zehn Jahre und einige Besetzungswechsel später präsentieren sich CRIPPLED BLACK PHOENIX als recht konventionelle moderne Progrock-Band, die irgendwo zwischen QUEENS OF THE STONE AGE und PINK FLOYD um einen möglichst fetten Breitwandsound bemüht ist.

Subtil ist das alles nicht und gleich zu Beginn schon reichlich plakativ, wenn mächtige Hammondorgel-Klänge à la DEEP PURPLE oder Keith Emerson als Intro zu hören sind. Greaves mag hier songwriterisch vor allem mit der musikalischen Brechstange arbeiten, aber gerade deswegen macht „Bronze“ trotz epischer Länge wohl auch so viel Spaß, denn hier wird nicht gekleckert, sondern geklotzt.

Während einem bei den Queens vor lauter Kunstbeflissenheit und Seriosität inzwischen die Füße einschlafen, ist bei CRIPPLED BLACK PHOENIX alles sympathisch „over the top“, lieber mal eine Spur zu viel als eine zu wenig.

Dem Unterhaltungswert schadet das jedenfalls nicht, ganz im Gegenteil.