ESBEN AND THE WITCH

Older Terrors

Die Indie-Hipster verloren schnell wieder die Lust an diesem Trio aus Brighton, UK: 2008 gegründet, wurden Rachel Davies, Thomas Fisher und Daniel Coperman 2010 von Matador Records gesignt, wo auch das Debüt „Violet Cries“ erschien.

2013 kam „Wash The Sins Not Only The Face“, wieder über Matador, bevor die Band beschloss, den Nachfolger „A New Nature“ (2014) in Eigenregie zu veröffentlichen. Mit „Older Terrors“, ihrem vierten Album, sind ESBEN AND THE WITCH nun zu Season of Mist gewechselt, einem klassischen, ähnlich wie Relapse aber musikalisch breit aufgestellten Metal-Label aus Frankreich.

Dass dort auch die alten CHRISTIAN DEATH-Alben neu aufgelegt wurden, ist natürlich nur ein Zufall, freilich ein passender, erinnerten mich ESBEN AND THE WITCH doch schon immer an die kalifornischen Pioniere des Deathrock.

Ehrlich gesagt sind mir ESBEN AND THE WITCH anno 2016/17 lieber als einst zu Zeiten des Debüts. Zu viel Hype war damals im Spiel, wohingegen heute und mit „Older Terrors“ das Trio unbeirrt seinen Weg geht, rock-orientierter als in frühen Tagen, und offensichtlich längst jenseits von gängigen Vermarktungsstrategien aktiv.

Wer aus vier Songs von jeweils über zehn Minuten Spielzeit ein Album macht, hat den Glauben an die Relevanz einer Single-Auskopplung offensichtlich lange schon verloren. Soll die britische Musikpresse sich auf neue Bands stürzen, Davies und ihre Band haben mit jener Phase ihrer Karriere offenkundig längst abgeschlossen.

Ein wunderschönes, geschmeidiges Album ohne jeden Bombastkitsch und falschen Pathos.