EWA BRAUN

Sea Sea

Wer im bluNoise-eigenen BluBox-Studio aufnimmt, spielt sicher keinen hippen Arschwackler-Rock. Und wer sich ein wenig im polnischen Musikuntergrund auskennt, der weiß schon, was ihn in Sachen EWA BRAUN erwartet: psychedelisch eingefärbter Noise-Post-Rock mit flirrenden bis zäh mahlenden Gitarrenexzessen und gelegentlich eingestreuten surrealistisch-drogenumnebelten polnischen Texten.

Kostprobe? „Das Auge wird nicht mehr an seiner Stelle sein / Der ganze Körper wird ein Auge“. Wie ein Mantra in der Endlosschleife. Ursprünglich 1998 auf CD und Kassette erschienen, jetzt frisch in Stockholm von Ghost Sounds-Betreiber Anders Peterson (Labelfokus: Ambient/Drone) remastert und auf schönem blau-transparentem 180-g-Vinyl wiederveröffentlicht.

Klingt noch immer ausgesprochen frisch und gut. Schade nur, dass „Sea Sea“ im Gegensatz zum 2014 auf Nikt Nic Nie Wie wiederaufgelegten Debüt „Love Peace Noise“ kein schön aufgemachtes Booklet mit Linernotes, Hintergrundinfos und Texten beiliegt.

Antena Krzyku hält es eher puristisch. Was genau genommen wiederum Artwork und Klang entspricht. Musikalisch lohnt sich das so oder so.