FLAMING LIPS

Oczy Mlody

Erstaunlich, dass die Lips immer noch erstaunen. So viele Transformationen, Metamorphosen und Identitätswechsel, dabei stets wieder erkennbar, aber jederzeit mit neuen spinnerten Ideen am Start, man wäre gerne mal Mäuschen im Gedankenlabyrinth von Wayne Coyne.

Nach dem ELECTRIC WÜRMS-Gekraute und der Tour de Force durchs BEATLES-Album „Sgt. Pepper’s ...“ kommt dieser nun tatsächlich wieder mal mit richtigen eigenen „Songs“ rüber, denen allerdings die Faszination für teutonisches Liedgut und „kosmische“ Melodien stets anzumerken ist (vor allem klingen hier CLUSTER und HARMONIA durch).

Teeniesternchen Miley Cyrus gibt im Übrigen wieder ein Gastspiel als Acid-Fee, was manchen der Songs ein durchaus märchenhaftes Flair verleiht. Bei den Arrangements überschlagen sich die Lips wieder in unerhörter Kreativität, allein was im Bass-Segment passiert, ist atemberaubend.

Dass die Perkussionabteilung dann über weite Strecken allein von einem Heimorgel-Rhythmusmodul angetrieben wird, passt blendend ins weit gefasste Konzept des überbordenden Wahnsinns. Was es allerdings mit der neuerlichen Faszination für die polnische Sprache auf sich hat, bleibt allein Coynes Geheimnis.