KLEZ.E

Desintegration

Vierte Platte in zwölf Jahren, nachdem fast acht Jahre lang nichts zu hören war. Mir gar nicht aufgefallen, dass die Berliner ein Päuschen eingelegt und sich auf ein Trio dezimiert haben, was daran liegt, dass ich für ihren schwermütigen Indiepop noch nie in der Zielgruppe war, was sich auch jetzt nicht ändern wird.

Ist gut gemachter, exzellent aufgenommener, melancholischer Depri-Pop (wer THE CURE denkt, macht es sich ein wenig zu einfach, weil die Phase damit im Unklaren bleibt – die frühe, die kreative, die beschissene, die Horrorclown-Phase), alles im unteren Tempobereich, passend, um am Abend mit Kopfhörern durch die Straßen zu schlendern oder zu schlurfen (rennen geht dazu echt nicht), der seine Berechtigung und seinen Stellenwert hat.

Etwas eintönig auf Dauer, weil sich alle Stücke nahezu im selben Gestus, Sound und Tempo bewegen. Keine Platte, die man hören sollte, wenn in der Familie gerade jemand gestorben ist oder die Medikamente alle sind.