LUDGER

Niebülldrama

„Viel Spaß mit den süßen Ludgers“, so werde ich von einem Beipackzettel des Plattenlabels Anette Records begrüßt. Es folgt (wie von LUDGER gewöhnt) tatsächlich eine Menge Spaß und die erneute Einsicht: Ich mag kaum Deutschpunk, aber LUDGER liebe ich.

Ansonsten spielen die Herren in diversen anderen bekannteren Bands – aber da ist ja eigentlich auch völlig wumpe. Das „Niebülldrama“ vereint wieder kleinstadtgeprägte, angenervte Alltagsminiaturen en masse.

Doch es gibt auch musikalischen Fortschritt zu verzeichnen: Der Instrumenten-Minimalismus wird bereits im Opener durch ein Streicher/Sommer-Athmo-Interlude unterwandert. Der Gesang klingt weniger nach Wolfgang Wendland, aber immer noch herrlich neben dem Ton und nun noch etwas hysterischer.

Ausnahme: „Kirschenzeit“ – hier gibt’s einen richtigen Refrain mit Background-Gesang und so. Trotzdem oder gerade deswegen gut! Ansonsten: Kaufzwang.