LEIPZIG VON OBEN

Schwarwel hat sich ja inzwischen unter anderem mit „1813 – Gott mit uns“ und „1989“ bereits einen Namen in Sachen Verfilmung geschichtlicher Inhalte machen können. Genau hier sollte auch „Leipzig von oben“ ansetzen: In seinen Grundzügen als Trickfilm über die Stadtgeschichte Leipzigs konzipiert, führten die Lebensumstände des Autors dazu, dass das ursprünglich Hauptthema eher zur Nebensache wurde.

Während einer Schreibblockade am Sterbebett seines Vaters in den sich ständig um sich selbst drehenden eigenen Erinnerungen gefangen, erzählt Schwarwel die Geschichte seiner Familie in und um Leipzig.

Einige Leipziger Orte, Persönlichkeiten, aktuelle und historische Ereignisse (Völkerschlacht, LEGIDA) finden zwar Erwähnung, auch wird in politischer Hinsicht mehrfach Stellung bezogen, die kollagenartig zusammengefügten persönlichen Anekdoten stehen aber ganz klar im Mittelpunkt der Erzählung.

So entsteht eine Hommage an das Leben aus dem Tod heraus in melancholischen mit klassischer Musik unterlegten handanimierten Bildern. Ja, manchmal wird die Schwelle zum Kitsch tatsächlich gestreift, in erster Linie ist dieser Film aber tieftraurig und wirklich sehr berührend.