SUNGURA

Wer hat denn schon mal etwas von Sungura gehört? Hierbei handelt es sich um einen Musikstil, der seine Wurzeln in den Achtziger Jahren in Zimbabwe hat. Es war die BBC-Radio-DJ-Legende John Peel, der diese Musik zum ersten Mal dem europäischen Publikum zugänglich machte.

Sungura ist die konsequente Weiterführung traditioneller, folkloristischer Musik, gepaart mit Rockmusik und modernen Klängen. Nun hat sich Andreas „Höhnie“ Höhn zusammen mit dem Kameramann Christoph Butenschön auf den Weg ins südafrikanische Binnenland gemacht und sich dort auf die Spuren der Sungura-Musik begeben.

Dort treffen sie Musiker und Produzenten, Labelmacher und Fans, die einen tiefen Einblick in die Historie geben. Dazu gibt es natürlich und vor allem viel Musik in Form von Live-Mitschnitten und Videoclips.

Wer Höhne bislang als Punkrock-Labelmacher – Höhnie Records – und Konzertveranstalter kannte, wird sich auf den ersten Blick wundern, beim zweiten Hinschauen ist aber klar, dass es sich hier um wunderbare Weiterführung seines Schaffens handelt.

Denn genau wie im Punkrock beruht auch bei Sungura alles auf einer konsequenten D.I.Y.-Tradition. Und so wie damals in den Neunziger Jahren, als Höhne zahlreiche DDR-Punkbands ausbuddelte und deren Aufnahmen veröffentlichte, so findet dieser Schatzsucher auch in Zimbabwe viele Perlen, die völlig zu Unrecht in unseren Breitengraden bislang unbekannt sind.

Mit dieser gut hundertminütigen Dokumentation bekommt man nun einen herrlichen Einblick in diese Welt. In den Neunzigern hatte Wim Wenders mit „Buena Vista Social Club“ die kubanische Musik zurück ins Gedächtnis der westlichen Welt gebracht.

Höhnie gelingt hier Ähnliches mit dem Sungura aus Zimbabwe. Das lohnt sich.