PAPA ROACH

Infest CD

In Amerika ist das Major-Debütalbum dieses Quartetts nun schon eine ganze Weile raus, wie in so vielen Beziehungen mussten wir Europäer auch im Fall PAPA ROACH mal wieder ewig lange auf eine Platte warten, die hierzulande erst veröffentlicht wird, während die Band womögllich schon im Studio am Nachfolger werkelt.

Schade, aber mittlerweile ist der geduldige Hörer es ja gewohnt, seiner gewünschten Platte entweder wochenlang auf dem Importweg nachzulaufen oder monatelang Däumchen zu drehen. Fangen wir mit einem Highlight der Platte an: der zweite Song "Last Resort" dürfte mittlerweile fast jedem von euch bekannt sein, selbst wenn er nur seltenst in umliegenden Rocktanzschuppen abhängt oder die Taste für den Musikkanal auch nur ab und an per Zufall findet.

Definitiv ist das aber nicht der einzige Hit der Platte, doch wird die perfekte Symbiose aus Hip Hop, (Traditional-) Metal und HC, schlicht und einfach der Ohrwurm schlechthin, frei Haus geliefert.

"Schuld" daran ist wohl die unglaublich penetrante Gitarre, die stark im IRON MAIDEN-Stil alter Klassiker wie "Hallowed Be Thy Name" gehalten ist. Die anderen Songs sind auch keinesfalls Durchschnitt, eher im Gegenteil.

"Infest" ist kein One Hit Wonder, dazu höre man nur mal Probe in den Titeltrack, "Dead Cell", in "Revenge" oder "Binge". Kompliment mal wieder an Producer Jay Baumgardner, der sich schon durch seine hervorragende Arbeit mit COAL CHAMBER einige Lorbeeren einheimsen konnte: knackiger, knalliger und vor allem Diskokompatibler hätte man den Sound kaum machen können.

Ein sehr "altmodisches" Album, aber dieser Begriff ist im Entferntesten negativ zu interpretieren, sondern ein Lob, denn endlich gibt´s wieder eine Band, die nicht im typischen New School Fahrwasser mitschwimmt und trotzdem in der ersten Riege mitspielt.