BULLFIGHT

Shame, Guilt, Deception (Individuals Chapter I)

Wunderbar dunkler David Lynch-kompatibler Pop Noir und Dark Folk kommt von den Holländern THE BULLFIGHT auf ihrem fünften Album. Und wenn man plakativ in einen Titel Begrifflichkeiten wie „Schande“, „Schuld“ und „Täuschung“ meißelt, dann ist man natürlich inhaltlich auch nicht weit entfernt von den mitunter überbordenden Bibelreminiszenzen eines Nick Cave.

Auch THE NATIONAL, Leonard Cohen und LAMBCHOP mögen ihre musikalischen Spuren in den Songs hinterlassen haben. Barocke Streicher in Verbindung mit dem Bariton von Sänger Nick Verhoeven gehen eine stimmige Symbiose ein.

Die Songs passen perfekt in die dunkle Ecke der Bar mit den tiefsten innerlichen Zerwürfnissen und einer in Gin ertränkten Katharsis und dann taumelt wie durch Zufall Klaus Kinski in die Bar und zitiert im Übereifer den französischen Dichter, den er so sehr verehrte: „Ich habe jetzt ein rotes Tier im Blut, das macht mir wieder frohen Mut.

Komm her, ich weiß ein schönes Spiel im dunklen Tal, im Muschelgrund.“ Die Ästhetik dunkler Leidenschaften bekommt – fast wie beim Italiener Simone Salvatori aka SPIRITUAL FRONT – erhält einen eindringlichen Soundtrack.

Die visuelle Kraft des Coverartwork von Jaco Putker, die ein wenig an die Arbeiten des Apokalyptikers Joel-Peter Witkin erinnert, runden das Gesamtkonzept sehr gut ab.