FRANZ FUEXE

Die Neue Unordnung

1997 sprengte sich der Südsteirer Franz Fuchs, der mit einer Reihe von Brief- und Rohrbombenanschlägen zu fragwürdiger Berühmtheit gelangte, beide Hände weg. Wenn nun die in Anlehnung an dessen Namen benannten FRANZ FUEXE aus dem österreichischen Mostviertel einen Song namens „Kroch nie mit am Fux zaum“ auf ihr zweites Album „Die Neue Unordnung“ packen, zeugt das von sehr eigenwilligem Humor.

Dennoch haben wir es hier keineswegs mit feuchtfröhlichem Spaßpunk wie etwa jenem ihrer Landsleute TURBOBIER zu tun. Sondern mit handwerklich einwandfreiem Hardcore-Gebretter, garniert mit Jazzpassagen und zartem Gebläse dann und wann.

Die Texte werden geschrien, gebrüllt, zeitweise fast gegrunzt, der oberösterreichische Rapper BumBum Kunst sorgt für die obligatorischen HipHop-Einlagen. FRANZ FUEXE beziehen in ihren Songs durchaus Stellung, „Dieses Produkt kann Spuren von toten Tieren enthalten“ heißt es etwa in „Spuren“, „Auf Nazis bin ich allergisch“ in „Panzerdivison Fuexe“.

Die Mostviertel-Dialekttexte sind zwar selbst für mich als Österreicher nicht immer hundertprozentig zu verstehen, Titel wie „I bins, de Polizei“ oder „Treibjogd“ sprechen aber für sich. Wer also gerne österreichische Bands abfeiern möchte, haut doch bitte WANDA und BILDERBUCH endlich in die Tonne und holt euch dieses großartige Album.