OWUN

2,5

Der Mensch ist ein Fluchttier. Zumindest scheinen OWUN diesen Beweis antreten zu wollen, wenn der überdrehte Opener „i.a.“ die Reste dessen zerschießt, was einmal ein Suspense erzeugender Thriller-Soundtrack gewesen sein könnte.

Diejenigen, die jetzt nicht weggerannt sind, nähern sich einem wahnwitzigen und fordernden Werk an, welches im Noise-Terrain wildert und die Kompromisslosigkeit von Querdenkern wie BARDO POND und GNOD erreicht.

Und dabei nur ab und zu nervt. Dabei steht den Franzosen gerade das Ausufernde fulminant; exemplarisch hierfür das derb motorisch pumpende „Tom tombe“, das in hoffnungsloser Unruhe und kurz vorm Kollaps eine Heimat zwischen No Wave und SHIT & SHINE findet.

Der elfminütige Abschluss „Raison“ verliert sich in einem nervösen Strudel aus abrissreifem und daher formvollendetem Noiserock. Leider fehlt den kürzeren Stücken zumeist die eine prägnante Idee.

Diese geraten paradoxerweise deutlich unpräziser und nachlässiger.