SUGAR CANDY MOUNTAIN

666

Ein Album wie dieses hätte wohl kaum an einem anderen Ort als der kalifornischen Westküste entstehen können. Aus jedem einzelnen Akkord strahlt mehr Sonnenschein, als ein von Winterdepris geplagter Mitteleuropäer im Laufe eines Jahres aufzunehmen bereit ist.

Das harmonische Grundgerüst von „666“ ist eine durchweg positive Angelegenheit, eine ganz eigene Angelegenheit, auch wenn natürlich die musikalischen Einflüsse aus der Laurel Canyon-Szene der späten Sixties/frühen Seventies stets mitschwingen.

Das sind natürliche „gute“ Vibrationen, dazu kommt noch ein wenig Lounge-Feeling, ein kleiner Schuss Indierock-Sahne ist zudem untergehoben. An den Reglern saß bei der Aufnahme PAPERCUTS-Mastermind Jason Quever, und ihm gelingt eine Produktion, die die besten Momente von Indie-Darlings wie den ALLAH LAS, LA LUZ und sogar zeitgenössischen David Friedman-Bands zusammenfasst.

Zu ähnlichen Großtaten waren vor einiger Zeit höchstens noch die ebenfalls aus L.A. stammenden WONDERMINTS in der Lage, bevor Brian Wilson sie als Backingband abschleppte. „666“, das unsatanischste Album, das jemals diesen Titel trug, bleibt auf lange Sicht ein sehr erwachsenes Album, das Gegenwart, Zukunft und Vergangenheit der Popmusik zu gleichen Teilen verinnerlicht.