AFFENMESSERKAMPF

Clowns in Wut

Was für eine Scheiße! Eigentlich behaupte ich immer, keinen Deutschpunk zu mögen, aber dann kommen mal eben LUDGER um die Ecke. Und jetzt auch noch das dritte AFFENMESSERKAMPF-Album! Was „Clowns in Wut – ein deutsches Herz hat aufgehört zu schlagen IV“ von der Vielzahl deutschsprachiger Veröffentlichungen unterscheidet, ist die zynische Klarheit, mit der Kreischhals Hannes textlich um sich schlägt.

Eklige Yuppies, Camp David-Träger, Bundeswehr-Schrott, Alternative-Fakten-Anhänger, dumme „Brudi“-Prolls – alles, was einem selbst jeden Tag den Blutdruck höher treibt, wird verachtet. Eigentlich könnte man meinen, dass das dann ja nix Neues ist, aber AFFENMESSERKAMPF bringen’s eben schöner auf den Punk.

In seiner Direktheit ist „Clowns in Wut“ damit den meisten Punk-Alben dieser Tage, die sich in Abstraktion und Gefühlsduselei verlieren, zwei Schritte voraus. Auf die sonst trendigen Wave-Einsprengsel verzichten AFFENMESSERKAMPF völlig.

Bisschen Schweinerock, Hardcore und knappe Songs reichen. Album Nr. 3 ist mit unter einer halben Stunde Spielzeit kurz, hat dafür aber nur Highlights, wie „Im besten Fall erbärmlich“ oder „Diedieda“.

Und auch das Cover ist wieder so geil wie das des Debüts – ich habe nix zu meckern.