FIFTEEN

Survivor Cd

Das mittlerweile siebte Album von FIFTEEN nennt sich "Survivor". Vom Überleben kann Sänger/Gitarrist Jeff Ott - und das beim wahrsten Sinne des Wortes - ein Liedchen singen. Jahrelang war er obdachlos, zudem alkohol-/drogenabhängig und lebte auf der Strasse, nachdem er als Kind sexuell missbraucht und im Alter von 13 Jahren zuhause rausgeschmissen wurde.

Demzufolge haben seine engagierten, teils sehr persönlichen Texte auch eher wenig mit arglosen Problemen gelangweilter, wohlbehüteter Vorstadt-Teenagern gemeinsam. Sein Buch "My World: Ramblings of an Aging Gutter Punk" ist übrigens ebenfalls auf Sub City erschienen.

Doch kommen wir zu der Musik von FIFTEEN. Anfangs war ich von ihrem holprigen, teils sentimentalen Old-School-CA-Punk nicht wirklich angetan. Die Songs schienen mir überwiegend zu nölig und wollten nicht auf den Punkt kommen.

Mit ein bisschen Wohlwollen gewann ich nach einigen Durchgängen dennoch immer mehr Gefallen an der Platte. Lässt man sich von den pathetischen Momenten nicht abschrecken, entpuppt sich im Nachhinein nämlich doch noch der ein oder andere durchgängig krachende Song, wie z.B.

"Colorado". Ebenfalls sehr schön die Melodie im Refrain von "Child", wenn auch Jeffs Gesang an einigen Stellen viel zu schnulzig klingt. Übrigens wird auch diesmal, wie bei allen Veröffentlichungen auf Sub City, ein Teil des Umsatzes für einen Wohltätigkeitszweck gespendet.

In diesem Fall zugunsten von Prison Radio in San Francisco, einem Projekt, welches Inhaftierten die Möglichkeit bietet sich öffentlich mitzuteilen. Seit 1992 produzieren und veröffentlichen sie Radio-Essays von Mumia Abu-Jamal.

Als Bonus gibt´s von ihm hier drauf einen zuvor unveröffentlichen Spoken Word-Track "The Lost Generation" zu hören, sowie einen weiteren von Assata Shakur, einer ehemaligen Black Panther-Aktivistin.