IGNITE

A Place Called Home

Wir befinden uns im Jahre 2000. IGNITE sind zurück und veröffentlichen nach "Call on my brothers" ihr zweites reguläres Full Length Album ("Past our means" und diverse L&F-Verarschungs-CDs mal nicht mitgerechnet).

Viele Hardcore-Dogmatiker werden jetzt die Hände über dem Kopf zusmammenschlagen, natürlich von Ausverkauf sprechen, von Verweichlichung, von Verrätern und so weiter...Ja richtig, Ignite sind jetzt beim Satan Major (TVT Records) untergekommen.

Ja richtig, die IGNITE-Lieder gehen nun mehr in die melodische Punkecke als die Old School-Hardcore-Schiene. Ist das nun Weiterentwicklung, wie man das immer so schön nennt oder einfach nur die Hoffnung auf grö§eres Publikum? Diese Frage bleibt erstmal unbeantwortet.

Wir hören uns einfach ganz nüchtern und unvoreingenommen das neue Machwerk von IGNITE an. Der Opener "Who sold out now" geht klar in Richtung alte IGNITE, Zoli Teglas erhebt den Zeigefinger und zerreisst die Hardcore Szene ("I care about Hardcore but I hate the scene!").

Der zweite Track heisst "Vund rein mit der vermeintlich schönen Scheibe. Auf dem Cover ein bongrauchender Teufel und der Titel "Dopethrone". Ich sehe schon die dichten Schwaden aus meinen Boxen quillen.

Los geht´s, dumpfer, druckloser Sound überrascht mich, bin ich doch von besagtem Klassiker eigentlich besseres gewohnt. Na ja, mal sehen, was noch kommt, schließlich haben wir es hier mit acht Songs in gut 72 Minuten zu tun.

Und tatsächlich, das fast neunminütige zweite Stück "Funeralopolis" fängt schon nach etwa fünf Minuten halbwegs an zu rocken! Da wird im Info noch betont, dass die Verstärker uralt sind und die Effektpedale dahinfaulen und so klingt der Mist auch.

Hinzu kommt, dass der Sänger Jus Osborn scheinbar das Singen verlernt hat und einen die ganze Zeit aus irgend einer Ecke anbölkt. Da ist auch nix psychedelisches mehr dran, weil kaum Effekte dargeboten werden und minutenlanges Gerausche ist wahrlich nicht berauschend (ein Beispiel von vielen: Song Nr.

3, das viertelstündige "Weird Tales"). Mir kann niemand erzählenbum meine Lieblingslieder habe, hier meine Anspieltips: "Bullets included no thoughts required", "No regrets", "Who sold out now?".