SONS OF DEATH VALLEY

Fathers Of The Free

Das soll eine Eigenproduktion sein? Höchstens der Verpackung merkt man’s an. Da fehlt auf der Rückseite die eine oder andere Industrieinfo. Auch erkenne ich keine Songtitel. Stattdessen ein Gedicht? Nein.

Einen Brief. An Rosa. Von J. M. unterschrieben. Hä? Erst auf den zweiten Blick sind die Titel zu erkennen, im Brief rot untermalt. Ein sehr poetischer Ansatz für ein Konzeptalbum, das die Geschichte des Gesetzlosen Joaquin Murieta erzählt, der sich Mitte des 19.

Jahrhunderts auf einem Rachefeldzug befindet und dies seiner großen Liebe per Brief erklärt. Dass daraufhin solch ein rabiater Mix aus Hardcore, Metal, und punkigem Rock’n’Roll losbricht und dieser die Geschichte spannend und ohne Klischees erzählt, überrascht einen.

Doch es funktioniert. Der kurze Augenblick der Skepsis beim Opener „Wars“, dessen Slidegitarren-Einsatz kurz an BON JOVI oder ähnliches Gesülze erinnert, verfliegt schnell – spätestens bei der mehrstimmig geschrienen Hook und den Gänsehaut-Chören.

Neben großer Kreativität beweist das Quintett viel Ehrgeiz: Erst vor drei Jahren gegründet, folgte das selbstbetitelte Debüt schon ein Jahr später, nun das zweite Album, das der dänischen Band allein schon aufgrund seines Konzepts das eine oder andere Türchen öffnen wird.

Zudem ein schönes Statement für die Albumkultur im Streaming-Zeitalter!