DIE DREI WELTEN DES GULLIVER

Wie zuvor schon „Sindbad und das Auge des Tigers“, „Die geheimnisvolle Insel“ und „Die erste Fahrt zum Mond“ wurde auch „Die drei Welten des Gulliver“ (der vor längerer Zeit bereits unter dem Titel „Herr der drei Welten“ auf DVD erschien) im Rahmen einer Blu-ray-„Ray Harryhausen Effects Collection“ veröffentlicht.

Das Bonusmaterial der Blu-ray entspricht dem der DVD-Version, die Bildqualität ist aber deutlich besser, allerdings nicht wirklich spektakulär. Dafür schwächelt der deutsche Ton etwas – wie häufig bei der Neuauflage älterer Filme.

Auch wenn „Die drei Welten des Gulliver“ wie andere Ray Harryhausen-Filme wieder von dessen langjährigem Partner Charles H. Schneer produziert wurde, kommen Fans von Harryhausens Stop-Motion-Effekten nicht wirklich auf ihre Kosten.

Zu den spektakuläreren Szenen gehört hier der Kampf von Gulliver mit einem Krokodil, ansonsten ging es bei dieser Verfilmung von Jonathan Swifts satirischem Roman „Gullivers Reisen“ von 1726 tricktechnisch eher darum, die Hauptfigur den jeweiligen Größenverhältnissen seiner Umgebung anzupassen.

Denn den Arzt Gulliver verschlägt es darin als Schiffbrüchigen erst ins Liliput genannte Land der Zwerge und dann nach Brobdingnag, wo Riesen hausen. Der Film unterschlägt dabei zwei andere Stationen von Gullivers Reisen und damit auch viele sozialkritische und ethische Anliegen von Swifts Geschichte, der damit zeitgenössische Missstände anprangern und die Relativität menschlicher Werte thematisieren wollte.

Auch wenn der zweite Aspekt in dieser durchaus aufwendigen, mit einem schönen Score von Hitchcock-Hauskomponist Bernard Herrmann versehenen Columbia-Produktion deutlich zum Ausdruck kommt, ging es den Machern vor allem um harmlose, familienfreundliche Unterhaltung mit einigen unpassenden Musical-Einlagen.