SPARKS

Hippopotamus

Die SPARKS ... sind nicht von dieser Welt. Ich stelle mir vor, die Brüder Ron und Russell Mael, die die Band 1972 in Los Angeles gründeten, wohnen irgendwie außerhalb von L.A. in einer Art Disney-Neuschwanstein-Villa, laufen in rosa Bademänteln durch den Märchengarten und schreiben zwischendurch an einem gläsernen Flügel am Pool, in dem Schwäne schwimmen, Lieder wie am Fließband.

Kann sein, dass ich hier irgendwas mit dem irren Phil Spector verwechsle, der ja wohl bis zum Ende seines Lebens im Knast sitzen wird, doch während der ein finsterer Widerling war und ist, sind die Mael-Brüder – vor Jahren traf ich sie – liebenswürdig-schrullige Genies.

Mit Liedern wie „When do I get to sing ,My way‘“ und „This town ain’t big enough for both of us“ gelangen ihnen immer wieder mal echte Hits, doch meist sind ihre Kompositionen, ihre Platten eine Spur oder zwei zu sophisticated für den Mainstream – Radio-Airplay ist den beiden Herren um die siebzig für ihre Musik nur selten vergönnt, was sie von Brian Wilson von den BEACH BOYS unterscheidet.

Ihre Lieder wirken oft operettenhaft, betören durch fast orchestrale Instrumentierung und eigenwillige Rhythmik, von den absurden Texten ganz zu schweigen. „Hippopotamus“ ist das 22. Album der Maels, die zuletzt mit FRANZ FERDINAND als FFS kollaboriert hatten, und ich frage mich bei aller Begeisterung einmal mehr, wer (außer mir) sich so was anhört.

Musik wie ein Designer-Garten voller neonfarbener Gartenzwerge – man steht da und staunt und rätselt.