YASS

Night Wire

Die zweite LP ist deutlich dichter am Sound, den sie beim letzten Konzert abgeliefert haben. „Retrofuturistisch“ ist ein merkwürdiges und eigentlich widersprüchliches Wort, trifft aber den Nagel sehr genau auf den Kopf.

Ein Spacesound, der unterfüttert ist vom Feeling und von Noiseteppichen, die man in den späten Sechzigern und frühen Siebzigern in Science Fiction-Filmen mühsam elektronisch kreiert hat. Heute macht das ein Sequencer mühelos, klingt aber genauso gut.

Die Gitarrenläufe sind noch spacelastiger und wetteifern mit dem absolut dicht gespielten Schlagzeug um die Führung beim Tanz, denn diese Platte kann man tatsächlich problemlos durchtanzen.

Wenn der Mond auf dem Cover übrigens keine Referenz ist, dann weiß ich auch nicht. Noch besser als das Debüt, und bar jeder mir bekannten Referenz, außer vielleicht den Bands, in denen die beiden Herren sonst tätig sind, nur entfernen sie sich mit dieser LP in großen Schritten davon, um ein eigenes Universum zu erschaffen.

Extrem dichter, treibender Sound, mit den genannten Versatzstücken und einem Gesang, der wie ein weiteres Instrument eingesetzt wird. Solche Musik hätte in der Mos Eisley Cantina laufen müssen, Herr Lucas! Schwerste Empfehlung, einfach weil du so eine Platte sicher noch nicht bei dir stehen hast.