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ACID BABY JESUS

Lilac Days

Nach zwei vorzüglichen Alben irgendwo zwischen BLACK LIPSschem Radau und gechillter Wohlfühlpsychedelia waren die Athener Psych-Punks ACID BABY JESUS für die letzten drei Jahre vom Radar verschwunden.

Umso mehr begeistern sie nun mit ihrem neuesten Streich, dem ersten Album für das Londoner Label Fuzz Club. Die Athener ziehen alle Register ihres Könnens und legen mit „Lilac Days“ ein überraschend reifes Werk vor.

Natürlich ist da immer noch der frenetische Garagenkrawall, der zunächst ihr Markenzeichen zu sein schien. Doch mit jedem zweiten Song (tatsächlich betrifft das genau die „geraden“ Songnummern) kommen sie als gewiefte BEATLES-Adepten daher, werfen mit Sixties-Zitaten um sich und spielen sich gewissermaßen in einen Rausch von retrohaftem Zitatrock.

Dabei sind hier Bands der kalifornischen Westküste aus den Sixties (vor allem JEFFERSON AIRPLANE, QUICKSILVER MESSENGER oder BUFFALO SPRINGFIELD) nicht weniger ein Einfluss als die Stars aus Liverpool.

„Face of Janus“ etwa geht problemlos als „White Album“-Outtake durch, und „Down the leylines“ bedient sich, wie so mancher Harrison-Song bei indischer Folklore. ACID BABY JESUS haben mit diesem Album ein ganz erstaunliches Comeback hingelegt, ein Album, das nachhaltig begeistert und auf lange Sicht nur noch besser werden kann.