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SODIUM

Odyssey

Bands, die düsteren, knalligen Hardcore mit unüberhörbaren Crust/Sludge/Doom-Referenzen spielen, gibt es mittlerweile in beinahe inflationärem Umfang – da muss man sich schon etwas einfallen lassen, will man nicht lediglich als weitere einfallslose Epigonen ertrinken.

Kreativität, sowohl musikalisch als auch textlich, wäre durchaus hilfreich. Nun, SODIUM aus der holsteinischen Provinz tun sich damit offensichtlich schwer, denn sie zehren lediglich die ohnehin schon arg strapazierten Wesensmerkmale dieses Sounds weiter aus, so dass ihre erste LP nach zwei EPs und einem Demo kaum mehr als ein käsiger Aufguss von Wohlbekanntem ist.

Dazu bieten sie auch textlich nichts, was die Welt in irgendeiner Form brauchen könnte. Klischeehaft leiern sie in grobem Schulenglisch die abgewetzte Entfremdungs/Verzweiflungs-Spule aus, ohne dabei zu merken, dass man dem eigenen Anspruch gar nicht gerecht werden kann.

Allerdings sind SODIUM keineswegs die einzigen Vertreter dieses Genres, dem das Bewusstsein dafür abhanden gekommen ist, die eigene Dekonstruktion über das starre wechselseitige Zitieren herbeigeführt zu haben.

Das allerdings hätte man auch als Chance begreifen können, schließlich sind Zerlegung, Entfremdung, Auflösung und Verzweiflung irgendwie auch verwandt.