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WE STOOD LIKE KINGS

USA 1982

Die belgische Post-Rock-Band WE STOOD LIKE KINGS hat ein besonderes Faible für die Neuvertonung von Stummfilmen, bei denen ja oft der ursprüngliche Soundtrack verschollen ist. Und so handelte es sich bei ihrem letzten Album „USSR 1926“ von 2015 um die Neuvertonung des sowjetischen Stummfilms „Ein Sechstel der Erde“ („Schestaja tschast mira“) von Dziga Vertov aus dem Jahr 1926.

Auf ihrem Debüt von 2014 war es der deutsche Dokumentarfilm „Berlin – Die Sinfonie der Großstadt“ aus dem Jahr 1927. Beim neuen Album „USA 1982“ geht es zwar auch wieder um einen Film, allerdings ist es diesmal kein klassischer Stummfilm, sondern Godfrey Reggios Dokumentation „Koyaanisqatsi“ von 1982, eine verfremdete Abfolge von Bildsequenzen mit Städten und Naturlandschaften der Vereinigten Staaten.

Dialoge gibt es zwar keine, aber dafür die außergewöhnliche Musik von Philip Glass, die auch ohne die Filmbilder recht eindrucksvoll ist. Von Glass’ kompositorischer Qualität ist bei WE STOOD LIKE KINGS allerdings nicht viel zu merken.

Dem atmosphärischen instrumentalen Post-Rock der Belgier gelingt zwar ein geschmacklich ausgewogenes Verhältnis zwischen Prog und Neo-Klassik, nebst einer spannenden Dynamik, ist aber letztendlich nur ein recht schwacher Ersatz für den Originalsoundtrack.