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LUZIFERS TOCHTER

Die Firma Pidax ist immer eine gute Adresse für filmgeschichtliche Ausgrabungen. So auch im Fall von „Luzifers Tochter“, gedreht von Denys de La Patellière, von dem auch „Balduin, das Nachtgespenst“ mit Louis de Funès oder „Der Killer und der Kommissar“ mit Jean Gabin stammen.

Eigentlich heißt der Film „Retour de Manivelle“, was sinngemäß bedeutet, dass sich bestimmte Handlungen für die Akteure als Bumerang erweisen. Dabei handelt es sich um einen typischen Film noir, nur dass er aus Frankreich stammt, allerdings auf dem Roman eines amerikanischen Autors basiert, nämlich „Man muss für alles zahlen“ von James Hadley Chase aus dem Jahr 1956.

Darin geht es um einen Gelegenheitsarbeiter, der einen reichen Filmregisseur mit Alkoholproblemen davor bewahrt, überfahren zu werden, und der ihm dann aus Dankbarkeit einen Job anbietet.

Wie immer geht es in solchen Geschichten um Menschen, die moralisch falsche Entscheidungen treffen und dafür bitter bezahlen müssen. Denn der Gelegenheitsarbeiter verfällt der zwielichtigen Frau des Regisseurs und lässt sich auf ihre Pläne zur Beseitigung des Gatten ein.

In der Verfilmung wird aus dem Regisseur ein reicher Geschäftsmann (ein kurzer Auftritt von Peter van Eyck), dessen Frau von der mondänen und eiskalten Michèle Morgan gespielt wird. Der damalige deutsche Verleiher tat alles, um diesem stilvoll fotografierten, kammerspielartig inszenierten und spannenden Krimi durch den Titel und ein Filmplakat mit einer diabolisch blickenden Frau Morgan darauf eine möglichst reißerische Note zu verpassen.

Um einige Minuten Handlung war die deutsche Version ebenfalls gekürzt. Auf der qualitativ ordentlichen DVD von Pidax ist aber die ungeschnittene Fassung enthalten, Untertitel gibt es leider nur für die nicht synchronisierten Stellen, nicht aber für die komplette französische Originalfassung.