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AUTOBAHN

The Moral Crossing

Doch, der Bandname ist lustig, weil so klischeehaft: „Was fällt ihnen zum Thema Deutschland und elektronischer Musik ein?“ Klar, der assoziationsmächtige Begriff Autobahn, die direkte Verbindung von Hitler zu KRAFTWERK, zu neuer elektronischer Musik.

Ob die Band aus Leeds ihre Entscheidung mittlerweile bereut? 2013 kam die erste EP, weitere folgten, 2015 das Debütalbum „Dissemble“, alle auf Tough Love aus London. Auch mit „The Moral Crossing“ sind AUTOBAHN Tough Love treu geblieben, wie auch ihrem klar verortbaren Post-Punk, der zwar nicht immer so eindeutig auf JOY DIVISION verweist wie etwa im Titeltrack „The moral crossing“, aber letztlich die Überhelden aus Manchester immer wieder zitiert.

Mich erinnert das an die famosen A PROJECTION aus Schweden, wobei die Produktion des von der Band selbst im eigens aufgebauten Proberaum/Studio geschaffenen Albums wirklich sehr transparent und druckvoll ist.

Und sicher hat auch der Mix von Ben Grennberg seinen Anteil, der unter anderem diverse Sacred Bones-Releases mischte. AUTOBAHN, und das meine ich in keinster Weise despektierlich, sind eine perfekte Schnittmenge des UK-Post-Punk/Goth der Achtziger, zitieren versiert und machen ausgesprochen viel Spaß, müssen sich aber die Kritik gefallen lassen, dass darunter das eigene Profil etwas leidet.

Was man auch Meckern auf hohem Niveau nennen kann.