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BENCH PRESS

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Australische Bands auf Subway Records, das ist eine lange Tradition, und so verwundert es nicht, dass der erste Release des Wuppertaler Labels seit vielen Jahren das Debütalbum einer Band aus Melbourne ist.

Gitarrist Morgan Griffith, Bassist Lewis Waite, Schlagzeuger Jordan Hicks und Frontmann Jack Stavrakis gründeten BENCH PRESS 2016, und wüsste ich es nicht besser, ich würde sie im L.A. der Achtziger verorten.

Remember SACCHARINE TRUST, remember WÜRM, remember MINUTEMEN, remember SST so Mitte der Achtziger, als die all diese seltsamen Platten veröffentlichten? Nicht mehr klassisch Punk, sondern irgendwie schräg und herausfordernd? BENCH PRESS haben diese Eckigkeit, da ist viel Wut in Jacks Sprechgesang, er nölt und schreit und lamentiert und räsoniert, und so sind auch die Texte (die man hellblau auf orange nur schwer lesen kann): partiell hat dieses, so wirkt es zumindest, wie ein Selbstgespräch erscheinende Herumschimpfen was von Jason Williamson (SLEAFORD MODS).

Im Kontrast dazu steht die über weite Strecken fast schon ruhige Musik – latent dissonant und distorted, wäre der Gesamteindruck mit der Stimme einer Kim Gordon ein komplett anderer. Ein spannender Gegensatz, den BENCH PRESS vereinen – das würde ich gerne mal live sehen.

Warnwestenoranges Vinyl.