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BIG BRAVE

Ardor

An der grundsätzlichen Rezeptur des kanadischen Trios BIG BRAVE hat sich seit dem letzten Album „Au De La“ von 2015 nicht allzu viel geändert. Sängerin/Gitarristin Robin Wattie gibt auch weiterhin sehr gelungen eine unter die Haut gehende Mischung aus Jarboe und Björk, zwischen lieblichem Elfengesang und Hexengekreische, während um sie herum ein zäh dahinfließender, druckvoller Sludge-Doom-Drone-Metal entsteht.

Eine echte Hitsingle wird man hier vergeblich suchen – es gibt sowieso nur drei Stücke von epischer Länge –, aber die Intensität des dichten Klangteppichs aus Gitarrenfeedback und brachialem, spürbar schmerzhaftem Schlagzeugspiel von BIG BRAVE macht weiterhin schwer Eindruck.

Das Besondere an BIG BRAVE dürfte sein, dass bei dieser kompromisslosen wie anstrengenden Mischung auch noch Klänge von bemerkenswerter Schönheit entstehen. Daran Anteil hat sicher auch wieder die im Umfeld des kanadischen Constellation-Labels aktive Violinistin Jessica Moss (liiert mit GODSPEED YOU! BLACK EMPEROR-Mitglied Efrim Manuel Menuck), die schon bei „Au De La“ zu hören war, ebenso wie Godspeed-Bassist Thierry Amar.

Wer war noch gleich die langsamste Band der Welt?