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CRANES

Forever

Meine erste Begegnung mit den 1985 in Portsmouth gegründeten CRANES in Form des 2001er Spätwerks „Future Songs“ führte zu gemischten Gefühlen. Grundsätzlich strahlte die Band um die Geschwister Alison und Jim Shaw, zu deren Fans Robert Smith (mit THE CURE war man auch auf Tour) und John Peel zählten, mit ihrem überwiegend sehr reduzierten und experimentell anmutenden Valium-Rock’n’Roll zwischen Pop und Noise eine eigenartige Faszination aus.

Schwerer zu akzeptieren war dagegen der Gesang von Alison Shaw, die das lolitahafte Gesäusel einer Vanessa Paradis mit gespenstischer Gothic-Laszivität noch auf die Spitze trieb. Allerdings machte dieser extreme Kontrast auch den Reiz der immer noch existenten Band aus, die aber seit 2008 keine Platte mehr aufgenommen hat.

Bei Music On Vinyl wurde jetzt das Frühwerk „Forever“ von 1993 in guter Qualität auf goldfarbenem Vinyl (farblich angelehnt an die Covergestaltung) neu aufgelegt. Das Album war ursprünglich bei Dedicated erschienen, einem Unterlabel von Sony.

Eine CD-Neuauflage gab es bereits 2007 bei Cherry Red (ebenso wie vom Vorgängeralbum „Wings Of Joy“), deren Bonustracks bei der LP-Version natürlich wie gewohnt fehlen. „Forever“ ist auf jeden Fall kein schlechter Startpunkt, um sich mit dem Schaffen der CRANES zu beschäftigen, die hier, wenn man sich erst mal an Alison Shaws Gesang gewöhnt hat, einen sehr individuellen Weg finden, Elemente von Dreampop, Shoegaze und Gothic-Rock neu zu kombinieren.