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DEERHOOF

Mountain Moves

In Sachen Destruktion von Pop- und Rock-Schemata zeigen die aus San Francisco stammenden DEERHOOF weiterhin eine ungebremste Kreativität, denn ein knappes Jahr nach „The Magic“ erscheint mit „Mountain Moves“ bereits ein neues Album.

Fast man hat das Gefühl, als ob die Band um die japanische Sängerin und Bassistin Satomi Matsuzaki ein wenig eingängiger als sonst wäre mit ihrem breakreichen Hybrid-Sound aus ruppigem Garage-Rock und zuckrigem J-Pop, der diesmal um sehr funkige, tanzbare Rhythmen gestrickt ist.

Aber das heißt bei den auch diesmal wieder unberechenbaren DEERHOOF nicht, dass ein Song so endet, wie er begonnen hat. Zumindest nicht, ohne vorher noch ein paarmal die Richtung geändert zu haben, inklusive Rap-Einlagen, Easy Listening, Freejazz und orientalischer Folklore.

Auch wenn nicht jedermann das nötige Nervenkostüm besitzen dürfte, um diesen erneuten Angriff auf gängige Hörgewohnheiten vollständig zu goutieren, muss man DEERHOOF einfach zugestehen, dass sie verrückte Genies beziehungsweise geniale Verrückte sind, die großen Spaß daran haben, den Motor ihrer Musik ständig neu auseinander- und wieder zusammenzubauen, selbst wenn dabei ein paar Schrauben übrig bleiben sollten.

Ansonsten hätten sie es seit 1997 wohl auch nicht auf 14 Alben gebracht. Noch mehr Pop als hier geht auf einem DEERHOOF-Album wohl nicht, wobei die auch noch auf unnachahmliche Weise „Freedom highway“ von THE STAPLE SINGERS covern.