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GRAVE PLEASURES

Motherblood

Traurig sein kann auch Spaß machen. Wer den Tod liebt, der kommt leichter durchs Leben. So lautet die Philosophie von Mathew McNerney, Vordenker, Stimme und Herz von GRAVE PLEASURES. Ein Brite, der schon seit Jahren in Finnland wohnt und vorher unter dem Namen Kvohst sehr umtriebig in der europäischen Black-Metal-Szene war.

Die Dunkelheit kennt McNerney gut, das hört man „Motherblood“ an. Vor zwei Jahren sind GRAVE PLEASURES mit ihrem Debütalbum „Dreamcrash“ aus den Trümmern von BEASTMILK auferstanden. Inzwischen sind sie noch zwingender, noch catchier und noch dunkler als die Vorgängerband, die überall kräftig abgefeiert wurde.

Wie eine Kellerparty mit viel Haarspray und Neon-Knicklichtern. Schnell hört man die Paten für den Sound der Finnen heraus: THE CURE, SISTERS OF MERCY, PARADISE LOST, als sie ihre DEPECHE MODE-Phase hatten, oder KILLING JOKE, mit denen GRAVE PLEASURES schon gemeinsam auf Tour waren.

Die Musik klingt schwer nach Achtziger und auch die Themen auf dem Album stammen aus dieser Zeit: Angst vor Atombomben und dem Kalten Krieg. Dabei klingen die Finnen aus Tampere keineswegs altbacken.

Ganz im Gegenteil: Sound und Inhalt der Texte sind aktueller denn je. Mit verrückten Alleinherrschern an den Schalthebeln der Macht und großartigen Goth-Rock-Bands wie GRANDE ROSES aus Schweden.