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MOGWAI

Every Country’s Sun

Ein Mogwai ist ja bekanntlich dieses putzige pelzige Wesen aus dem Film „Gremlins“, nach dem sich diese Post-Rock-Band aus Glasgow auch tatsächlich benannt hatte. Diese Assoziation war den Schotten allerdings irgendwann unangenehm, die aber trotz anders lauternder Ankündigungen den Namen behielten, denn selbst an den blödesten Bandnamen gewöhnt man sich ja bekanntlich.

Am Namen lag es sicher nicht, dass ich ihr Debüt „Mogwai Young Team“ von 1997 als langweilig und einfallslos empfand. Bei späteren Platten störte dann eher, dass sich der MOGWAI-Sound allzu deutlich bei anderen Bands bediente und sich generell eine gewisse Übersättigung in Sachen Instrumentalrock eingestellt hatte.

Drei Jahre nach „Rave Tapes“ – „Atomic“ von 2016 basierte auf der Musik, die MOGWAI für eine BBC 4-Dokumentation geschrieben hatten, war also kein eigenständiges Studioalbum – erscheint jetzt mit „Every Country’s Sun“ ein neues Werk der Schotten, die noch nahezu in Originalbesetzung unterwegs sind.

Man könnte ihnen auch auf dem neuen Album vorwerfen, zu sehr mit allzu bekannten Post-Rock-Versatzstücken zu arbeiten, allerdings sind die Schotten inzwischen, was ihre Fähigkeit angeht, diese zu bündeln und neu zu arrangieren, zu absoluten Meistern in diesem Bereich geworden und besitzen auch in stilistischer Hinsicht eine enorme Bandbreite.

Aber über ihre rein technischen Fähigkeiten hinaus besitzen MOGWAI auch eine mitreißende Emotionalität und Melodiösität, die ihnen verdientermaßen ihren besonderen Status in diesem Genre sichert.