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PROFESSIONALS

What In The World

Was haben eigentlich Steve Jones und Paul Cook nach dem Ende der SEX PISTOLS gemacht? Sie gründeten 1979 THE PROFESSIONALS, die aber niemals ansatzweise an den Erfolg der SEX PISTOLS anknüpfen konnten.

Bevor freilich die PROFESSIONALS als Band entstanden waren, hatten Steve und Paul einige Experimente hinter sich, unter anderem mit Jimmy Pursey als Sänger. Ende 1980 erschien dann nach einer Single im August und einer im Oktober endlich das erste Album der PROFESSIONALS.

Währenddessen und danach gab es ständige Umbesetzungen, Ärger mit Virgin und miesen Verkäufen – und Ende 1981 sogar einen üblen Autounfall während einer US-Tour. Ein zweiter Longplayer folgte, ebenfalls mit wenig kommerziellem Erfolg, und 1982, am Ende einer US-Tour, war auch das Ende der Band gekommen.

Als 2015 ein Boxset mit allen Aufnahmen der Band erschien, gab es einen ersten neuen Auftritt der Band, und irgendwann damals, während einer gemeinsamen Tour von Cook und Paul Myers mit Vic Goddards SUBWAY SECT (wo Myers vor den PROFESSIONALS gespielt hatte) kam dann wohl der Gedanke, nochmal ein Album zu machen.

Steve Jones hatte wohl nicht vor, sich für solche Aktivitäten von den USA nach UK zu bewegen, und so übernahm Tom Spencer von THE LURKERS den „Job“, wobei Jones immerhin bei drei Songs Gitarrentracks beisteuerte.

Auch sonst weist das Album eine illustre Schar von Gästen auf: Mick Jones (THE CLASH), Phil Collen (DEF LEPPARD), Marco Pirroni (ADAM & THE ANTS), Chris McCormack (3 COLOURS RED), Duff McKagen (GUNS N’ ROSES) und Billy Duffy (THE CULT) schauten im Studio vorbei.

Entstanden sind zehn Songs, die passend zum vierzigsten Release-Jubiläum von „Never Mind The Bollocks“ erscheinen, sich aber gar nicht erst in Sachen „flogging a dead horse“ versuchen, sprich zu keiner Sekunde einen auf Pistols machen.

„What In The World“ ist es ein angenehmes Rock-Album, dem man die Vergangenheit der Beteiligten anhört, das sich im Midtempo-Bereich bewegt und bei dem man Tom Spencer großen Respekt zollen muss für seinen heiseren, entspannten Gesang, der mich an Richard Butler (PSYCHEDELIC FURS) erinnert.

Einige der Nummern haben echten Pop-Appeal, „Bad baby“ etwa, und mein Favorit ist das wirklich sehr gelungene „Extremadura“.