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V.A.

Silhouettes And Statues – A Gothic Revolution 1978-1986

Compilations, die das Ziel haben, ein stilistisch und zeitlich relativ eng umgrenztes musikalisches Gebiet abzubilden, bringen es mit sich, dass relativ schnell die Klassiker und Hits abgegrast sind. Sind die etwa 30, 40, 50 Standards versammelt, fällt es schwer da noch nachzulegen, es sei denn, man geht in die Subgenres, spezialisiert sich auf Länder und Phasen.

Das Londoner Cherry Red-Label – seit jeher spezialisiert auf Rereleases und Themencompilations und zudem, nicht unwichtig, im Besitz unzähliger Lizenzen – hat nun mit „Silhouettes And Statues – A Gothic Revolution 1978-1986“ so was wie die fast ultimative Zusammenstellung in Sachen „düsterer Musik“ veröffentlicht, die sowohl in die Breite wie die Tiefe geht und die „goldenen Jahre“ dieses Genres abdeckt.

Jeder DJ in diesem Bereich würde die Songauswahl bei den einzelnen Bands sicher anders gestalten, mein Best-Of jener Zeit hätte die eine Band mehr oder weniger, doch sowohl für Neulinge und Neugierige wie für alte Freunde des Sounds, die sich das Wühlen in ihren alten Platten und Tapes sparen wollen, ist „Silhouettes And Statues“ perfekt.

Auf fünf CDs und mit einer Spielzeit von rund sechs Stunden finden sich so gut wie alle wichtigen (britischen) Bands dieser Jahre. Hier eine Auswahl: JOY DIVISION („Shadowplay), THE BIRTH DAY PARTY, THE SISTERS OF MERCY („Floorshow“), ALIEN SEX FIEND, LOVE AND ROCKETS, PUBLIC IMAGE LTD., SOUTHERN DEATH CULT, THE CURE, S-HATERS („Solitary habit“), DEAD CAN DANCE, IN THE NURSERY, BALAAM AND THE ANGEL, THE LEGENDARY PINK DOTS, THE CHAMELEONS, GENE LOVES JEZEBEL, AND ALSO THE TREES, THE ROSE OF AVALANCHE, THE MISSION, COCTEAU TWINS, FIELDS OF THE NEPHILIM, RED LORRY YELLOW LORRY, BAUHAUS („Stigmata martyr“), THEATRE OF HATE, THE DAMNED, DEATH CULT (THE CULT-Vorgänger, wie SOUTHERN DEATH CULT), INCA BABIES, SKELETAL FAMILY, RUBELLA BALLET ...

Ich dachte ja, ich hätte in dem Bereich eine gute Übersicht, aber entdeckte dann doch noch einige Songs und Bands, die mir bislang entgangen waren. Kommt im Hardcover, wie ein Buch, und im dicken Booklet gibt’s vorbildliche Detailinfos zu jeder Band von Natasha Scharf, die Richard Anderson beim Kompilieren half.

Interessant die Erläuterungen von Scharf zur Genese des Begriffs „Goth“.