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WAILIN STORMS

Sick City

Holla, was ist denn hier los? Wenn eine Platte dich bereits nach zehn Sekunden hat, dann nennt man das „Auflegeerlebnis“. Ein solches hatte ich mit den WAILIN STORMS, die derart massiv durch die Boxen drückten, dass ich für den ersten Lauf erst einmal die Tastatur beiseite schob, um mir ein angemessenes Getränk zu besorgen.

Der BAUHAUS-Touch ist ebenso dominant wie die Wucht, die normalerweise nur Noise-Bands wie UNSANE oder JESUS LIZARD erzeugen, nur mit wesentlich mehr Bass. Hier trifft Gothic-Sound auf die Perfektion der zweiten bis vierten DANZIG-LP („Night of the long nights“), sowohl was das Riffing als auch was das unverschämt großartige Schlagzeugspiel angeht.

Einerseits gewaltig, auf der anderen Seite ein verdammt sexy Sound, der eine gewisse Laszivität versprüht. Was die WAILIN STORMS besonders macht, sind die Zwischentöne, die sich erst in deinem Kopf zu einem komplexeren Ganzen zusammenfügen.

Das hat Blues, Swamp, Power und eine mörderische Tiefe mit dem einzigen Makel einer gefühlt zu kurzen Spielzeit. Hoffentlich bekommen die Amerikaner eine Europatour gebacken. Großartig!