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ZOLA JESUS

Okovi

Bei ZOLA JESUS verhält es sich ähnlich wie beim Ex-HSV-Fußballer Rafael van der Vaart. Gewechselt als er gut war, später zurückgekehrt, um ewig seiner einstigen Form hinterherzulaufen. Als Nika Roza Danilova ihr Hauslabel Sacred Bones verließ, um zu Mute zu wechseln, hatte sie mit „Stridulum“ und „Conatus“ („Versions“ als Remake der beiden übergehen wir einfach) den Höhepunkt ihres Schaffens erreicht und sich möglicherweise eine Menge merkwürdiger Freunde, inklusive Spielerberater angelacht, die sie zu Mute lotsten, wo sie mit „Taiga“ eine verkorkste unterirdische Saison spielte.

Wie schlecht „Taiga“ wirklich ist, lässt sich in Zeiten des Vinylbooms leicht daran ablesen, dass man die LP in allen Farbvarianten zum halben Ausgabepreis bekommt. Nun ist sie zu Sacred Bones zurückgekehrt, und es klingt tatsächlich so, als würde sie ihrer einstigen Kreativität und Form nacheifern.

Besser als der drei Jahre zurückliegende Vorgänger, aber noch weit entfernt, um wieder ihren Platz in der Startelf zu übernehmen. Vergessen sind die fröhlichen Mainstream-Ambitionen, was fehlt, sind die durchgehende Wucht, die Beats und die Spannungsbögen, die sie früher mit Leichtigkeit kreiert hat.

Ein paar wirklich gute Momente reichen noch nicht aus. Bleibt zu hoffen, dass sie mit viel Training und Inspiration einen zweiten Frühling erlebt.