TINNITUSSI #1

Wer als Musikinteressierter in den Fünfzigern bis Siebzigern in Hanau lebte, hatte Glück: Jeden Tag gute Live-Musik an allen Ecken. Ein Zentrum des Rock’n’Roll, das „hessische St. Pauli“, wie die Bild-Zeitung Mitte der Sechziger schrieb.

Den dort stationierten US-amerikanischen Soldaten sei Dank. Danach war dann verhältnismäßig wenig los, aber es war, wenn man die überwiegend Hanau-zentrierte erste Ausgabe der Tinnitussi aufmerksam durchblättert, in Sachen Subkultur noch immer wesentlich mehr als in den meisten anderen deutschen Städten der gleichen Größenordnung (um die 90.000 Einwohner).

Wer mehr über diese Tradition wissen will, sieht sich die Dokumentarfilme „Hanau A Go-Go“ und „Roll over Hanau“ an. Oder liest das Interview mit Lucas in diesem schönen Heft. Ausgesprochen ansprechend von Rautie illustriert und thematisch vielseitig von Bandinterviews bis zur Museumsvorstellung aufgezogen.

Wer hätte schon ahnen können, dass es in Offenbach einen Laden mit aus Besteck upgecycleten Ringen gibt? Oder man in Hanau Pommesgabeln aus Silber kaufen kann? Hanauer und Hessen können sich die Tinnitussi bequem direkt vor Ort in ausgewählten Kneipen, Buchhandlungen und Kulturzentren mitnehmen.

Alle anderen? Können ja mal unverbindlich bei Rautie anfragen. Und bestellen sich im Hessenshop einen Bembel oder Geripptes. Support your local scene, ne? Gerne mehr davon.