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MARTIN RÖSSEL

Don’t Blame Me

Man darf durchaus von einem Veteranen der schwedischen Indie-Szene sprechen: Martin Rössel hat bereits 1984 das Album „För Mycket Tid“ veröffentlicht, gründete später dann mit Lars Cleveman das elektronische Underground-Duo DON DRUMMASTE.

Nach langer Pause bringt er nun, mit einigem Vorlauf, sein siebtes Soloalbum in Umlauf. Die Inspirationen lieferten Helden aus den Sixties und Seventies; Lennon/McCartney, das macht schon das Coverfoto klar mit dem Künstler im Grundschulalter, eine Gitarre vorm Bauch, im Hintergrund „With The Beatles“ von den BEATLES im Regal.

Lou Reed und Ray Davies zählen gleichermaßen zu den Helden, denen hier Tribut gezollt wird. Rössel hat ein ziemlich entspanntes Singer/Songwriter-Album eingespielt, mit der Hilfe von Hochkarätern aus dem Musikgeschäft.

Zu seinen Gästen gehört sein langjähriger Freund und Studiomitbesitzer Marty Wilson-Piper (CHURCH), der Tom Waits- und Costello-Sideman Michael Blair, die STOCKHOLM STRINGS und viele mehr.

Das Resultat ist eine feine, aber bisweilen aalglatte Scheibe, „Don’t Blame Me“ klingt überproduziert, man hat eindeutig zu viel Zeit im Studio verbracht, Arbeiten ohne Deadlines ist nicht immer der beste Freund der Spontanität.